Zauberwald Verlag

Of Jam Hamélach
Halluzinatorisches Huhn mit Rosinen und Mandeln

Für sieben Kamele und einen Treiber

Seinen Sommerurlaub verbrachte der kleine Komolze™ in einem sehr, sehr sonderbaren Land: einem Land voller gelobter Steine, gelobter Sträucher, gelobter Kamele und gelobter Wüste - eben einem gelobten Land. Mit einer Karawane von dreizehn Kamelen durchquerte er die Wüste und erreichte einen großen Süßwassersee, wo ihm von den freundlichen Bewohnern ein Festmahl aufgetragen wurde: Melonen und Zitrusfrüchte, kleine Fleischbällchen mit einer Soße aus gestoßenen Kichererbsen, delikate Fische, Honiggebäck und weitere Leckereien.


Von dort wandte sich der kleine Komolze™ nach Süden und irrte dreizehn Tage durch karge Wüstenlandschaft, bis ihm die freundliche Fata Morgana Schlosch Eßre den rechten Weg wies, und er eines Abends ein spiegelglattes Meer erreichte. Die nächsten dreizehn Tage schmierte er sich schwarzen Schlamm auf die Haut und lag auf dem Meer 'rum.


Lag es an der Sonne, lag es am übermäßigen Genuß vom Wasser des Jam Hamélach, oder hatte er einfach zu viel gefilten Fisch gegessen? Am dreizehnten Tage jedenfalls, einige Minuten nach dreizehn Uhr, hatte der kleine Komolze™, auf dem Wasser liegend, eine Vision: in fast greifbarer Entfernung schwebten plötzlich vor ihm in der Luft

8 Hühnerbrüste mit Haut und Knochen
5 Handvoll Rosinen
5 Handvoll süße gehobelte Mandeln
1 Glas klarer Honig 
4 Knoblauchzehen
Salz 
Pfeffer
viel Curry
Butter
Öl oder Margarine zum Braten 
und 
1 kg Reis.

Die Rosinen schwebten im Gänsemarsch in ein Gefäß voll Wasser (Süß-), während sich die Hühnerbrüste dick mit dem Honig einschmierten. Letztere puderten sich darauf mit Pfeffer und Salz und legten sich zusammen mit den geschälten, aber nicht zerkleinerten Knoblauchzehen ins siedende Öl. Nachdem das Fleisch auf nicht zu heißer Flamme angebraten war, löste es sich vom Knochen und befreite sich vom teilweise vorhandenen Fettgewebe, um anschließend in Würfel zu zerfallen. Danach schwebten Fleischwürfel, die Mandeln, und die inzwischen aufgeweichten Rosinen gemeinsam in den Bratensud. Hier wurde alles mit viel Curry und etwas Butter angereichert, und mußte nur noch weniger als dreizehn Minuten durchziehen, um dann anschließend abgeschmeckt zu werden. Im Hintergrund hatte sich schon der Reis zubereitet, und alles arrangierte sich zu einem köstlichen Mahl. Doch als der inzwischen verzückte kleine Komolze™ versuchte, danach zu greifen, löste sich das Bild vor seinen Augen auf, und er strandete auf einer kleinen weißen Düne aus feinkörnigem K2CO3. Obwohl er noch im halluzinatorischen Rausch war, wußte er eines genau: Dieses Gericht für sieben Kamele und einen Treiber würde er zu Hause auf alle Fälle ausprobieren...